Magic Delphin
Profil
Nach Zwei Alben, Airplay auf der Radiofabrik, Ö1, Fm4 und BR2 und seinem Debüt-Konzert beim Dawn-Festival, arbeit Magic gerade am dritten Studio-Album.
Mit dem Magic Delphin ist es ein bisschen wie mit dem Candide. Er zog aus ins Abenteuer, fand das Leid und das Scheitern, kehrte zurück, entdeckte den Segen in der Arbeit und wurde der renommierteste Kronkorkensammler der Welt. Weil sich der Kronkorkenmarkt mittlerweile aber wider aller Erwartungen weitestgehend in die Nichtigkeit manövriert hatte, war dann doch Musik irgendwie näherliegend.
So richtig sicher ist man sich beim Delphin nie, wieviel Wahrheit dran ist, an dem was er erzählt. Ist ja auch egal, so lange es schön erzählt ist. Es stimmt aber soweit als dass er den Atlantik übersegeln wollte, eine Reise die in der Freistadt Christiana mit dem Kopf in der Toilettenschüssel endete. Mit nach Hause nahm er die Eingebung des “Magic Delphin”, die nach einigen Singles im November 2017 im Debütalbum “Leben am Mars” mündete.
Ein Album wie ein schwedischer Süßigkeitenladen. Da werden einem mit dem Augenzwinkern eines Randy Newman die Betonressentiments von Klaus Hoffmann in Pop gegossen. Ja, nämlich nicht Thomas Bernhard, nur ein einfältiger Pennäler würde Bernhard zitieren wenn er über einen Salzburger schreibt. Warum nicht gleich Mozart. Eine kleine Yachtmusik. Das wäre ein geiler Albumtitel gewesen. Zu spät.
Aber die Frage ist berechtigt. Was fängt man an mit einer Stadt, der man nur aus Denkmalschutz noch nicht den Todesstoß versetzt hat? Ja nichts halt. Am Fluss sitzen, unglücklich verliebt sein, Pizza essen, wegfahren. Dorfpunk mit Popappeal. Dorfpop quasi. Weil man mit dem ganzen Soja-Latte-Pastrami-Influencer-Life bisher ja ohnehin nichts zu tun hatte oder hätte haben wollen. Dafür hat man dann mehr Zeit zum Musik machen und mit einer handvoll übertrieben talentierter Musiker ein wundervoll spielfreudiges Album aufzunehmen. Man möchte eigentlich lieber mitmachen anstatt nur zuzuhören.
Die Fronten sind jetzt jedenfalls mal geklärt. Zeit für die nächsten Alben. “Milde Sorte” erschien bereits im September 2018 auf Wohnzimmer Records und das dritte Album ist schon am Weg. Da schließt sich der Bogen zum Candide, denn der Delphin arbeitet hart und hat die Taschen voller Magic.
Der Titel soll allerdings keine Altersmilde andeuten. “Lass mal Musik machen jetzt.” Da weht der Wind her. Wie soll man auch sonst ein Album binnen weniger Monate produzieren, dass sich die Behauptung der Milde in den Titel dichtet. Hier wurde einfach gemacht. Es wabern einem Moon Safari Synthfllächen und Dream Pop Gitarren um den Kopf, dann auf einmal Funk, röhrende Orgeln, der Bass geht spazieren, alles ist dem Groove zweckdienlich. Darüber Tongue-In-Cheek Texte, bisschen Coming-Of-Age auch, Do-It-Yourself sowieso, aber alles irgendwie mitten in die Gefühlsnüsse. Voll schön.
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